Meditative „Weit-Wanderung“ zu vier Kraftorten am 07.10.2017

Bericht der Teilnehmerin Nicole K.

Um 06:15 Uhr machten wir zehn Wanderlustigen uns auf zu einer meditativen Weitwanderung über 40 km in der Neumarkter Gegend. Wir hatten ca. 12 Stunden Gehzeit plus Pausen vor uns. Der Weg führte uns zu verschiedenen Kraftorten, während wir zeitweise ganz in Stille wanderten, dann wieder interessante Gespräche führten und uns etappenweise in Gedanken den Themen Körper, Beziehung, Beruf / Berufung und Geist widmeten. In der Dunkelheit loszumarschieren hatte schon etwas Meditatives an sich, auch wenn wir zu Beginn der Wanderung noch in Gedanken und fröhlich am Plappern waren. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde bekam jeder Teilnehmer von Bernhard und Andrea ein schönes Notizbüchlein mit Kugelschreiber geschenkt, um im Verlauf des Tages immer wieder Eindrücke und Gedanken notieren zu können.

Der erste Kraftort, an dem wir ankamen, lag in der Burgruine Wolfstein. Hier hielten wir inne und spürten während einer Atemübung in uns hinein. Nach dieser Pause gingen wir in Stille weiter. Unseren Weg kreuzte ein Bäckerbus mit allerlei frischen Backwaren, wovon wir uns kurzerhand mit Proviant eindeckten. Später kehrten wir noch in einer Bäckerei ein und stärkten uns bei Kaffee und Gebäck.

Unser Weg führte über Wiesen und Felder und durch wunderschöne Märchenwälder. Tautropfen glitzerten wie Diamanten an den Blättern und Gräsern. Wir gingen über das sattgrüne weiche Moos, lauschten der Stille und dem Rascheln des bunten Herbstlaubes und bestaunten die verschwenderische Vielfalt an Pilzen, die den Waldboden übersäten. Über allem lag ein mystischer Zauber. Inmitten dieser wunderschönen, beruhigenden Szenerie war es ganz leicht, auch innerlich immer ruhiger und gelassener zu werden. Im Gleichklang der Schritte und in dieser Stille wurden die Gedanken im Kopf ganz von selbst leiser und ebbten mehr und mehr ab.
 

Inmitten des Waldes kamen wir an unserem zweiten Kraftort an – einer von Menschenhand angelegten Schnecke auf dem Waldboden inmitten der Bäume. Wir schritten achtsam die Schnecke entlang und ließen uns in dieser nieder, um uns im Sehen, Lauschen und Riechen zu üben. Es war faszinierend, was man alles wahrnehmen konnte, wenn man nur innerlich still und aufmerksam wurde. Der Wind rauschte durch die Bäume, die Vögel zwitscherten, und wir atmeten den Duft des Waldes.

Danach stärkten wir uns mit einer Brotzeit und machten uns dann auf den weiteren Weg zu unserem dritten Kraftort an einem besonderen Platz im Wald, wo wir uns zu Trommelklängen und schönen Melodien bei einer spirituellen Übung im Loslassen unserer Belastungen übten. Danach gingen wir in Stille weiter und spürten nach.

Während sich mit der Zeit die innere Ruhe mehr und mehr entfaltete, hatten manche auch zunehmend mit mentalen Hürden oder mit körperlichen Schmerzen zu kämpfen, nachdem uns unsere Füße immerhin schon viele Stunden lang und etliche Kilometer weit tragen mussten. Letztendlich erreichten dennoch alle das Ziel, unseren vierten Kraftort und konnten erschöpft, aber stolz und glücklich einem schönen Abschiedslied lauschen und die Eindrücke des Tages Revue passieren lassen.

Vielen Dank an Andrea und Bernhard für die Organisation dieser tollen Tour und die gelungene Kombination aus körperlicher Aktivität und spiritueller Versunkenheit. Das war eine sehr interessante Erfahrung.